An der Stelle der Villa stand früher das sogenannte „Neue Haus“. Es wurde im 18. Jahrhundert auf Initiative von Johanna Helene von Houwald (1712–1786) als herrschaftlicher Witwensitz errichtet.
Der zweistöckige Fachwerkbau mit Mansardenwalmdach war sehr geräumig und hatte noch einige Nebengebäude. Vor seinem Abriss beherbergte er zusätzlich die Alte Oberförsterei, eine Tischlerei und eine Sattlerei. Auch gab es ein Vereinszimmer, in dem gelegentlich der Konfirmandenunterricht abgehalten wurde.
Ernst Otto von Houwald (1844–1903) ließ kurz nach seiner Übernahme der Herrschaft Straupitz das Haus und den Nebengelass abtragen und in den Jahren 1885/86 die heutige Villa errichten. Der herrliche, ganz im Geschmack der damaligen Zeit gestaltete Bau wurde von dem Lübbener Maurermeister Albert Fuchs für
33 000 Mark ausgeführt.
Zum Kornspeicher hin wurde eine hübsche kleine Gartenanlage mit Kieswegen, Gehölzen und Steinskulpturen geschaffen. Die große Steinschale, die einst den Garten schmückte, hat die Jahre überdauert und ist heute im vorderen Bereich des Gebäudes zu sehen.
Ab 1958 begann die Nutzung als Staatliche Arztpraxis. Heute sind in der Villa eine Arzt-, eine Zahnarztpraxis und eine Physiotherapie ansässig.
Raband & Urspruch
Ortschronisten und Heimatforscher